DFssgF 9: Genial-leckeres Päckchen ist da!

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20140122-dfssgf9Der liebgewordene, vorweihnachtliche Fresspäckchentausch, wie immer toll organisiert von Rosa, kam dieses Mal etwas verspätet, bzw. sehr früh (je nach dem wie man es sieht). Im ekligen, nasskalten Frühjahr kommt so ein Päckchentausch noch viel besser an, finde ich. Es wärmt die Seele und füllt die schnell verbrauchten Winterkalorien wieder auf.

Wer dabei allerdings Kalorien verliert, sind die Postboten. Die Päckchen sind nämlich in aller Regel gewichtig, sowohl vom ideellen Inhalt als auch vom Gewicht der vielen Gläser Selbst- und Eingemachtem. So auch wieder das diesjährige Päckchen aus der Hauptstadt, von rike, der Betreiberin des genial-leckeren genial-lecker-blogs. Da war mal wieder alles drin, was unseren Magen erfreut: Süßes und Salziges, Pikantes und Liebliches, Selbstgemachtes und (mit viel Liebe) Selbstgekauftes:

  • Berliner Bärenhonig – ja, da schmeckt man die Hauptstadt! (Vielleicht von den Bienen auf dem Willy-Brandt-Airport, den einzigen produktiven Lebewesen, die dort schon fliegen 😉 ).
  • Biersenf, mit Potsdamer Schwarzbier veredelt, wunderbar würzig und mit dezenter Schärfe. Passt sehr gut zur …
  • Sülze, hausgemacht vom Markt (hat das heutige Frühstück leider nicht überlebt! superlecker und deftig, wie Beliner nun mal sind).
  • Quitten-Apfel-Chutney aus eigener Quittung (da bin ich besonders gespannt drauf).
  • Johannisbeer-Erdbeer-Marmelade aus selbstabgepfriemelten Johannisbeeren (Hochachtung schon allein für die Arbeit mit den Winzdingern!).
  • Quittengelee, das nur ein bisschen Kälte bedarf, um heil auf die Schrippe zu kommen, dafür aber auch selbstgeklöppelt ist.
  • Und last, but not least, Beelitzer Kürbiskernöl. Sehr schön, hatte ich Kürbiskernöl doch bisher immer aus Österreich verortet.

Alles in allem mal wieder ein Volltreffer, der beim Löffel und seiner Liebsten auch ein Bisschen Heimwehgefühle vermittelt hat. Ist Berlin doch nicht nur unsere Hauptstadt, sondern auch unsere Lieblingshauptstadt, der wir jedes Jahr mindestens einen Besuch abstatten. Dieses Jahr wird es im September sein und wir freuen uns schon auf die vielen kulinarischen Entdeckungen, die da jedes Mal auf uns warten.

Ganz lieben Dank also an Rike für’s Päckchen und an Rosa für die Orga!!!

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Veggie-Mett

Veggie-Mett

Mein absolutes Lieblingsfrühstück zurzeit. Fleischlos! Wer mich kennt, wird es kaum glauben. Und ich hätte es selber nicht geglaubt, dass ich alter Carnivore mal so auf etwas Veganes abfahren würde. Gesehen hatte ich es in fb bei einer Freundin, die auch immer mehr Fleischverzicht übt und ganz zufrieden damit scheint. Ich bin grundsätzlich skeptisch, wenn man mir Fleisch-Fakes andrehen will. Denn meist schmeckt das alles so, wie es ist: Nichts Ganzes und nichts Halbes. Fade Kompromisse eben.

Aber ich habe es probiert. Und es hat mich sofort überzeugt. Natürlich ist es kein Fleisch-Mett und es schmeckt auch nicht wirklich so. Aber es ist verdammt nah dran! Ich liebe kräftig gewürztes Mett und so habe ich noch ein bisschen am Rezept gedreht, Verschiedenes ausprobiert und jetzt die für mich passende Mischung gefunden:

Veggie-Mett
Recipe Type: Frühstück
Cuisine: Vegan
Author: Henning Raab
Prep time: 15 mins
Total time: 15 mins
Serves: 2
Ergibt ca. 230 g veganes Mett.
Ingredients
  • 4 Reiswaffeln
  • 2 EL geschmacksneutrales Pflanzenöl (Raps oder Distel)
  • 100 g rote Zwiebeln
  • 1/4 Knoblauchzehe
  • Zucker
  • Majoran
  • 1 EL Tomatenmark
  • 150 ml Gemüsebrühe oder aufgelöste Hefepaste
  • 1 Spritzer Worchestershiresauce
  • Paprika süß
  • Muskat
  • weißen Pfeffer aus der Mühle
Instructions
  1. Reiswaffeln fein zerbröseln. Nicht zu fein, die einzelnen, aufgepoppten Körner ergeben später eine gute Mettoptik.
  2. Zwiebeln und eine viertel Knoblauchzehe in feine Würfel schneiden und im Öl glasig anschwitzen.
  3. Zwiebeln mit Zucker bestreuen und etwas karamellisieren lassen.
  4. Majoran und Tomatenmark hinzufügen und kurz aufkochen.
  5. Mit der Brühe ablöschen.
  6. Die Zwiebel/Tomatenmarkbrühe über die Reiswaffelbrösel geben und gut vermischen.
  7. Mit Worchestershiresauce, Paprika, Pfeffer und evtl noch etwas Salz abschmecken.
  8. Über Nacht durchziehen lassen und noch einmal mischen und abschmecken.
  9. Evtl. noch mit etwas Öl die Konsistenz regulieren.
  10. Zusammen mit frisch geschnittenen Zwiebelringen und/oder Schnittlauch-Röllchen auf gebuttertem Brötchen oder Toast servieren.
3.2.1255

 

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Risotto mit Bratkartoffeln

Bratkartoffelrisotto

Lange war die Liebste für Risotto nicht zu begeistern. Das sei so eine schleimige Pampe. Dann kochte ich für sie ein Risotto mit hessischer Ahler Worscht und der Bann war gebrochen. Seit dem sprüht sie vor Ideen für neue, ungewöhnliche Risotto-Varianten. So das Rucola-Risotto, das Auberginen-Zitronen-Risotto, das Handkäse-Risotto mit Blutwurst oder das bayerische Weißwurst-Risotto. Sie gibt die Richtung vor und ich muss darf es umsetzen. Am Wochenende wollte sie Kartoffel-Risotto haben.

Also habe ich mich schlau gemacht, was die Foodie-Kollegen so daraus machen. Fündig wurde ich dann beim Profi, bei Tim Mälzer, der aber Kartoffeln wie Risotto kochte und bei einem Rezept, bei dem die Kartoffeln zwar angebraten, dann aber mit dem Reis zusammen geschmort wurden. Da ich Bratkartoffeln liebe, dachte ich sofort daran, dieses herrliche, einmalige Aroma mit dem Reis zu kombinieren. Dazu mussten die Bratkartoffeln aber separat knusprig gebraten werden, was dann auch einen wunderbaren Kontrast zu dem cremigen Reis ergab. Zum ersten Mal hatte ich bei gourmondo.de Carnaroli geordert und statt dem sonst üblichen Arborio verwendet. Das ist schon ein himmelweiter Unterschied. Der Reis hat ein größeres Korn und wird viel cremiger mit zartem Biss.

Die Kartoffeln habe ich mit Speck gebraten. Das verstärkt noch einmal den deftigen Charakter. Und eine handvoll Rosmarin-Nadeln geben den mediterranen Kick. Zum guten Schluss habe ich hauchdünn noch etwas geräucherten Scamorza über das Risotto gehobelt. Das zarte Raucharoma passt gut zu dem Bratkartoffel-Geschmack.

Risotto mit Bratkartoffeln
Recipe Type: Hauptgericht
Cuisine: Deutsch-Italienisch
Author: Henning Raab
Prep time: 30 mins
Cook time: 45 mins
Total time: 1 hour 15 mins
Serves: 2
Ohne Speck auch laktovegetarisch wunderbar.
Ingredients
  • 3 TL Olivenöl
  • 50 g Speck, gewürfelt
  • 1 Rote Zwiebel, in feine Würfel geschnitten
  • 3 mittlere Kartoffeln, geschält und in winzige Würfel (ca. 5 mm Kantenlänge) geschnitten
  • 2 TL Rosmarin, fein gehackt
  • 150 g Carnaroli oder Arborio Reis
  • 250 ml halbtrockener Weißwein
  • 0,6 l Gemüsebrühe
  • Salz
  • Schwarzer Pfeffer
  • 30 Gramm frisch geriebener Parmesan
  • 1 Scamorza Käse
  • 2 Knollen Rote Bete (fertig gegart)
  • Salz
  • Pfeffer
  • Schwarzkümmelöl
Instructions
  1. Olivenöl in einer Pfanne heiß werden lassen.
  2. Bei mittlerer Hitze Kartoffelwürfel einrühren.
  3. Kartoffeln unter häufigerem Wenden knusprig braten. Dabei immer wieder auseinander reißen, da die Würfel zusammenkleben, wenn sie knusprig werden.
  4. Kurz vor Schluss den Speck dazugeben und mitraten.
  5. Ganz zum Schluss noch den Rosmarin dazugeben und noch einmal kurz umrühren und braten.
  6. TL Olivenöl in einem Topf heiß werden lassen.
  7. Die Zwiebeln hinzufügen und glasig dünsten.
  8. Den Reis einrühren, gut umrühren, dass er rundherum mit Fett bedeckt ist und ebenfalls glasig wird.
  9. Den Weißwein dazugeben und unter Rühren fast vollständig vom Reis aufnehmen lassen.
  10. Dann nach und nach die heiße Brühe einrühren, wobei der Reis die Flüssigkeit erst vollständig aufgenommen haben muss, bevor erneut Brühe zugegossen wird.
  11. Wenn der Reis gar, aber noch bissfest ist (nach ca. 20 Minuten), den geriebenen Parmesan unterrühren und die Bratkartoffeln dazu geben.
  12. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  13. Die Rote Bete dünn in Scheiben schneiden und kurz in der Pfanne anbraten.
  14. Auf einem Teller die Rote Bete Scheiben kreisförmig leicht überlappend auslegen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit Schwarzkümmelöl beträufeln.
  15. Das Risotto darauf setzen und den Scamorza darüber hobeln oder reiben.
3.2.1255

 

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Sardinen mit Feigen-Pesto

Sardinen

Gebackene Sardinen sind ein köstliches Gericht aus der Reihe der typischen spanischen Tapas. Bisher kannte ich sie nur einfach gebraten oder paniert. Bei den kuechengoettern entdeckte ich ein Rezept mit einer Rosinenfüllung. Da aber die Liebste keine Rosinen mag, habe ich statt dessen Feigen genommen und bei den anderen Zutaten auch ein bisschen variiert. Erstaunlich pikant schmeckt so eine süße Füllung in diesen leckeren Fischen. Mit Salat und Baguette auch ein feines Hauptgericht.

Sardinen mit Feigen-Pesto
Recipe Type: Vorspeise, Hauptgericht
Cuisine: Spanisch
Author: Henning Raab nach einem Rezept von G&U
Prep time:
Cook time:
Total time:
Serves: 2-3
Dazu passen Salat und Baguette
Ingredients
  • 2 EL getrocknete Softfeigen
  • 2 cl Feigenlikör (Kleiner Feigling) oder Sherry medium
  • 3 EL Pinienkerne
  • 1 EL gehacktes Basilikum
  • Salz
  • Pfeffer
  • 5-6 frische große Sardinen
  • 3 EL Mehl
  • 1 Ei
  • 4 EL Panko zum Panieren
  • Olivenöl zum Braten
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zweig Rosmarin
  • Zitronenschnitze zum Garnieren
Instructions
  1. Softfeigen klein schneiden und in einer Tasse mit dem Feigenlikör mischen.
  2. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldgelb rösten, abkühlen lassen und im Mixer grob zerkleinern.
  3. Feigen, gehacktes Basilikum, Salz und Pfeffer dazu geben.
  4. Sardinen ausnehmen, waschen und trockentupfen.
  5. Mit dem Feigenpesto gut und fest füllen.
  6. Mehl auf einen Teller geben.
  7. Ei mit 1 TL Sahne verquirlen.
  8. Panko auf einen dritten Teller geben.
  9. Sardinen nacheinander im Mehl wälzen, überschüssiges Mehl abklopfen.
  10. Sardinen zuerst im verquirlten Ei und dann im Panko wenden.
  11. Die Panade gut andrücken.
  12. In einer Pfanne reichlich Olivenöl erhitzen.
  13. Knoblauchzehe ungeschält mit einem Messerrücken zerdrücken und mit dem Rosmarinzweig dazugeben.
  14. Sardinen bei mittlerer Temperatur von jeder Seite langsam goldbraun ausbacken.
  15. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
  16. Mit Zitronenachteln auf Salat servieren.

 

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Türkische Kuttelsuppe

Kuttelsuppe

Jede Region hat ihre ganz typische Suppe. Sei es die Minestrone in Italien, die Tom Yam Gai in Thailand oder die ungarische Gulaschsuppe: Sie sind unverwechselbar und doch macht sie jeder ein Bisschen anders. So ist das auch mit der türkischen Nationalsuppe işkembe çorbası. So vielfältig wie ihre Zubereitung, eines fehlt nie: die namensgebenden Kutteln! Diese vielgeschmähten Innereien machen diese Suppe zu etwas ganz Einzigartigem. Ebenso dazu gehört eine Mehlschwitze als Basis, Knoblauchessig und Paprikabutter. Schön anzusehen ist diese Suppe leider meist gar nicht. Diese Variante ist eine eigene Interpretation und der Versuch, sie etwas ansprechender anzurichten. In der Hektik habe ich aber das Tüpfelchen auf dem i vergessen: das Rindermark! Und die Paprikabutter kommt auch schöner, wenn man sie mit viel Schwung in lockeren Kreisen um das Zentrum herum drapiert. Wie auch immer, sie schmeckt einfach umwerfend gut!

Türkische Kuttelsuppe
Recipe Type: Suppe
Cuisine: Türkisch
Author: Henning Raab
Prep time: 45 mins
Cook time: 180 mins
Total time: 3 hours 45 mins
Serves: 2-3
Ingredients
  • 500 Gramm Kutteln (fertig geschnitten und vorgekocht )
  • 4 Markknochen
  • 2 L Wasser
  • 1/2  Zitrone
  • Rinderbrühe (Bio-Instant oder Glacé oder selbstgezogene)
  • 4 EL Butter
  • 2 EL Mehl
  • 1 TL Pul Biber
  • 1 TL Majoran
  • 2 EL Ölivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 250 g Joghurt (mind 3,5 %, besser türkischer 10 %)
  • 2 Essl. Apfelessig
  • 1/2 TL Rosenpaprikapulver
  • 1/2 TL Pimenton de la Vera (geräucherter, scharfer Paprika
  • 2 Eigelbe
Instructions
  1. Bei der Verwendung von frischen, nicht vorgekochten Kutteln, diese zunächst gut waschen, kräftig mit Salz einreiben und dann etwa 2 Stunden ziehen lassen. Dann das Salz abstreifen und die Kutteln noch einmal unter fliessendem Wasser säubern.
  2. Das Wasser mit dem Zitronensaft zum Kochen bringen. Die Kutteln hinzufügen und 2 Stunden bei schwacher Hitze fast gar kochen. Die Kutteln aus dem Sud nehmen, abkühlen lassen und anschliessend in dünne Streifen schneiden. Zur Seite stellen.
  3. Ab hier geht’s mit vorgekochten Kutteln weiter:
  4. Vom Sud 1 Liter abmessen und mit Rinderbrühe aus dem Glas oder mit Rinder-Glacé aufkochen bzw. 1 Liter Rinderbrühe heiß machen.
  5. Die Kutteln mit den Markknochen eine halbe Stunde kochen, bis sie weich sind. Sud in ein Gefäß abgießen, Kutteln und Markknochen zur Seite stellen und den Sud entfetten.
  6. EL Butter in einem Topf erhitzen und 2 EL Mehl darin anschwitzen, aber nicht braun werden lassen. Die Rinder-Kuttel-Brühe nach und nach in die Mehlschwitze geben und gute 10 Minuten durchkochen lassen, damit der Mehlgeschmack verschwindet. Salzen und pfeffern nach Geschmack.
  7. In der Zwischenzeit die Knoblauchzehen mit etwas Salz zerdrücken und mit Joghurt und dem Essig vermischen.
  8. Die Kutteln etwas melieren (mit Mehl bestäuben).
  9. Olivenöl mit Butter in einer Pfanne zerlassen und die Kutteln goldbraun und knusprig anbraten.
  10. Die Kutteln herausnehmen und beide Paprikapulver in etwas zerlassener Butter kurz anschwitzen.
  11. Die Markknochen auslösen und das Mark vorsichtig in einer Mikrowelle erwärmen.
  12. Die Suppe in flache Suppenteller füllen, die Kutteln in die Mitte geben, einen Löffel Knoblauch-Essig-Yoghurt darauf geben und vorsichtig ein Eigelb darauf setzen. Daneben etwas Rindermark und zum Schluss jeweils etwas von der Paprikabutter darüber träufeln und mit einer Umdrehung schwarzer Pfeffer würzen.
  13. Der Yoghurt und das Ei werden dann zügig in der heißen Suppe verrührt.
  14. Dazu schmecken dünne Brotfladen und ein frisches Efes Pils.
3.2.1255

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Schweinepfoten mit Ingwer gebacken

Saupfoten2 Ich liiiiiiiebe Schweinebeine! Als Hesse natürlich die gepökelten Haxen mit Kraut. Oder die kross gebratenen bayerischen Haxn. Chinesen lieben die Füße. Schon lange wollte ich die mal machen und war auf ein vielversprechendes Rezept gestoßen (warum es übrigens „gebacken“ heißt, weiß ich auch nicht, es wird nämlich nicht im Ofen, sondern im Wok und Schmortopf zubereitet). Es sah alles ganz einfach aus. Aber hier zeigte sich wieder mal, dass es nicht immer so einfach ist, exotische Küche authentisch nachzukochen. Das geht schon bei den Zutaten los, die oft nur schwer zu bekommen sind. Oder gar nicht. So bekam ich keine Vorderpfoten, die etwas fleischiger sind als die Hinterpfoten. Und ich bekam sie nur fertig gepackt. 4 Stück, ca, 1.800 g. Da geht es schon los. Laut Rezept sind sie in kleine Stücke zerlegt. Versucht das mal! Keine Chance! Nicht mal mit dem besten Entbeinmesser. Also musste das Rezept schon am Anfang geändert werden. Wo die Originalautorin die Füße nur kurz blanchiert, baden sie bei mir ne gute halbe Stunde in saurer Brühe, bis sie so weit weich sind, dass man sie einigermaßen auseinander bekommt. Die folgende Kochzeit war bei mir gut dreimal so lange. Die Sehnen und Knorpel sollen sich ja weitgehend auflösen und für die klebrig-sämige Soße sorgen. Dann bekam ich nicht die richtige Ingwerqualität (indonesischer). Und bei den beiden beschriebenen „Vinegars“ griff ich zunächst zu Reisessig, bis ich begriff, dass hier spezielle, dunklere Sorten gefragt waren (die ich aber ohnehin nicht so ohne Weiteres bekommen hätte). Ich habe dann mit Soja- und Worchestershire-Sauce nachgebessert. Zum eleganteren Verzehr (normalerweise wird mit den Händen gegessen) habe ich die Füße noch entbeint. Eine wahrliche Sauarbeit, denn so ein Füßchen besteht aus gefühlt 1 Million winziger Knöchelchen. Letztendlich aber hat es sich gelohnt. Ich weiß nicht, wie weit ich an das Original herangekommen bin. Es war aber wirklich saulecker! Ich hatte relativ bissfeste Shiritaki-Nudeln als Kontrast zur weichen Konsistenz der Schweinefußhaut verwendet, aber beim zweiten Ma(h)l (es reichte für zwei Mahlzeiten, da die Liebste sich mit Grausen abwendete) Mi-Nudeln genommen. Am besten sind wohl doch Reisnudeln.

Schweinepfoten gebacken mit Ingwer
Recipe Type: Hauptgericht
Cuisine: Chinesisch
Author: frei nach http://annieliciousfood.blogspot.de/2012/10/mdm-chais-pig-trotter-in-vinegar-with.html
Prep time: 30 mins
Cook time: 120 mins
Total time: 2 hours 30 mins
Serves: 2-3
Ingredients
  • 1.8 kg – 2 kg Schweinefüße
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • 250 ml weißer Balsamico
  • 10 EL Sesam Öl
  • 500 g Ingwer
  • 120g brauner Zucker (zum Frittieren)
  • 400ml Reisessig
  • 400ml süße, dunkle Sojasauce
  • 50 ml Fischsauce (statt Salz)
  • 50 brauner Zucker (zum Kochen)
  • Knoblauch in Scheiben
  • 800ml – 1000 ml Wasser
  • 100 ml Pflaumenwein
  • 5 Chilis
  • Sichuan-Pfeffer
  • Korianderblätter
Instructions
  1. Kerne der Chilis entfernen. Chilis in Stücke schneiden, mit Wein bedeckt und abgedeckt über Nacht ziehen lassen.
  2. Schweinefüße 30 min in Gemüsebrühe mit weißem Balsamico kochen und anschließend mit kalten Wasser abwaschen und etwas abkühlen lassen.
  3. Wenn die Füße nicht mehr so heiß sind, aber noch gut warm, mit einem schweren Messer die Knochen voneinander trennen, so dass es handliche Stücke ergibt.
  4. Ingwer in Scheiben schneiden, beiseite stellen.
  5. Wok mit Öl aufheizen.
  6. Ingwer frittieren bis er goldbraun wird. Aus dem Öl nehmen, damit er nicht verbrennt.
  7. Schweinefußstücke gut abgetrocknet zufügen und frittieren, bis sie duften und beginnen, knusprig zu werden.
  8. Braunen Zucker zufügen und gut umrühren.
  9. Schweinefußstücke aus dem Wok nehmen, in einen Topf mit ca. 1 Liter Wasser geben, dass sie knapp bedeckt sind und aufkochen.
  10. Auf kleiner Flamme 30 Minuten köcheln.
  11. Essig, Sojasauce, Fischsauce, braunen Zucker, Knoblauch, Chilis, Wein und Sichuanpfeffer zufügen.
  12. Für weitere 60-90 Minuten auf kleiner Flamme köcheln, bis das Fleisch anfängt, sich von den Knochen zu lösen.
  13. Den Sud abgießen und in einem Fetttrennkännchen vom Fett trennen.
  14. Das Fleisch von den Knochen trennen.
  15. Den entfetteten Sud, der nun dunkel und sämig sein sollte, wieder zu dem Fußfleisch geben, noch einmal nach Belieben nachwürzen und für mind. 3 Stunden ruhen lassen, damit die Aromen sich entfalten können.
  16. Der erkaltete Sud mit den Fußstückchen ist sehr stark geliert. Zum Servieren erneut vorsichtig erhitzen, über die Nudeln geben und mit frisch gemörsertem Sichuan-Pfeffer und gehackten Korianderblättchen bestreuen.
3.2.1255

 

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Handkäsrisoddo mit Ahler Bludd- und Lewwerworscht, Babrikasauerkraut und Träubscher-Raggu

Handkäsrisoddo

Die Liebste kommt aus dem bayerischen Donau-Ries, kann aber perfekt hessisch denken! Sie hatte die Idee, aus Ahler Wurst, der Oberhessischen Spezialität, ein Risotto zu machen. Nachdem wir schon zusammen das Risotto mit Ahler Stracke (die luftgetrocknete hessische Mettwurst) kreiert hatten, kannte ich nun keine Hemmungen mehr und nahm ihre tolle Idee sofort auf. Statt mit Weißwein, Bergkäse oder Parmesan sollte es diesmal ganz gewagt zugehen: Apfelwein und Handkäse als Basisaromen im Reis! Wir diskutierten, ob auch noch Sauerkraut im Risotto versenkt werden sollte, kamen aber davon ab. Weniger ist mehr. Trotzdem fand ich Sauerkraut als Beilage passend. All zu sauer sollte es aber nicht werden. Da kam mir Pits Paprika-Sauerkraut gerade recht. Ich habe es lediglich mit gelber statt roter Parika gemacht und statt Tomatenmark Paprikamark verwendet. Und neulich hatte mich Peters Traubenragout so angemacht. Das könnte doch toll zum Sauerkraut passen …

Handkäsrisoddo mit Ahler Bludd- und Lewwerworscht
Recipe Type: Hauptgericht
Cuisine: Hessisch-Italienisch
Author: Henning Raab nach einer Idee von Karin Karouch
Prep time: 30 mins
Cook time: 30 mins
Total time: 1 hour
Serves: 2
Ingredients
  • 1 EL Butter
  • 1 rote Zwiebel
  • 125 g Risotto-Reis (Arborio)
  • 1/4 l bester Apfelwein (sortenrein)
  • 600 ml Gemüsebrühe
  • 150 g Handkäse (reif, ohne weiße Stellen im Inneren)
  • 100 g Ahle Blutwurst
  • 100 g Ahle Leberwurst
  • Majoranblättchen
  • Pfeffer
  • Kümmel
Instructions
  1. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden.
  2. Von der Blut- und Leberwurst je zwei dünne Scheiben abschneiden und in hocherhitzbarem Öl knusprig ausbraten. Auf Küchen Papier abtropfen lassen.
  3. Restliche Wurst und den Handkäse in feine Würfelchen schneiden.
  4. Butter zum Schäumen bringen und die Zwiebeln darin kurz anschwitzen.
  5. Reis dazu geben und ebenfalls im Fett anschwitzen bis er rundum von Öl benetzt ist.
  6. Wein dazu gießen und aufkochen.
  7. Wein fast vollständig einreduzieren.
  8. Mit einer Kelle Gemüsebrühe auffüllen und auf mittlerer Hitze ebenfalls unter Rühren einkochen lassen.
  9. Immer wieder Brühe dazu gießen, wenn der Reis fast alles aufgenommen hat. Das dauert ca. 25 min.
  10. Gegen Ende der Garzeit immer wieder probieren, wie fest der Reis noch ist. Dann sehr vorsichtig nur noch wenig Brühe zugeben. Im Idealfall ist der Reis cremig mit al-dente- Biss im inneren und die Flüssigkeit ist fast ganz aufgesogen.
  11. Jetzt den Reis vom Deuter nehmen und den Handkäse unterrühren, sodass er schmilzt.
  12. Wurstwürfel dazu geben und mit Majoranblättchen, Pfeffer und Kümmel würzen.
  13. Mit Wurst – und Handkäsewürfeln, sowie den gebratenen Wurstscheiben dekorieren.
3.2.1255

 

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